Viele Personen haben die Geschichte der Jungen Union Nidda, die jetzt ihr 60-jähriges Bestehen feierte, geprägt. Erster Vorsitzender war der spätere Landtagsabgeordnete Arnold Spruck

Bild: privat

Jacqueline Reichhold (r.) und Jacob Ulrich (l.) ehrten die früheren Vorsitzenden Hans Müth mit seiner Frau Ingrid (2. und 3.v.l.) und August Storck mit seiner Frau Sofia (4. und 5.v.l.) sowie Adelheid Spruck (2.v.r.) für die Leistungen ihrer Familie beim Aufbau der Niddaer JU.

NIDDA - Vor 60 Jahren wurde Arnold Spruck zum ersten Vorsitzenden der gerade gegründeten Jungen Union (JU) Nidda gewählt. Im Bürgerhaus feierte die heutige Vorsitzende Jaqueline Reichhold zusammen mit ehemaligen Vorsitzenden, Vertretern der Kommunalpolitik und den JU-Mitgliedern das Jubiläum. Dabei wurde auch immer wieder die wechselvolle Geschichte der JU in der Stadt erwähnt.
Diese begann eigentlich schon ein Jahr vor der tatsächlichen Gründung. Damals schlug ein erster Gründungsversuch von Arnold Spruck fehl, weil nur sechs statt der benötigten sieben Personen an der Versammlung teilnahmen. Dass ein Jahr später die JU Nidda ins Leben gerufen werden konnte, lag auch an einer größeren Offenheit. Im Gegensatz zu der Versammlung 1958, als die Initiative ausschließlich aus Katholiken bestand, nahmen 1959 schon 40 Prozent Protestanten teil, wie in der Festschrift nachzulesen ist.

"60 Jahre Junge Union Nidda erzählen eine Geschichte, die von vielen Personen geprägt ist", sagte Reichhold, die seit zwei Jahren an der Spitze der JU Nidda steht. Die Liste der früheren Vorsitzenden in der Festschrift belegt, wie stark die Jugendorganisation die Politik in der Stadt geprägt hat. Neben der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich finden sich darin unter anderem der Erste Kreisbeigeordnete Matthias Walther, der aktuelle Vorsitzende der CDU Nidda, Jacob Ulrich, und der Vorsitzende der CDU Hirzenhain, Andreas Müth.
"Wer bei der Jungen Union ist, endet meist als Sitzungspräsident im Karneval", wies Müth in seiner humorvollen Rede auf die Rolle hin, die er üblicherweise im Bürgerhaus innehat. In lockeren Worten beschrieb er, wie 1978 "altgediente JUler ihre Kinder aufgestumpt" hätten. "Ihr gründet jetzt mal wieder die Junge Union." Denn auch das wurde beim Jubiläum nicht verschwiegen: Immer wieder erlebte die JU in Nidda Durststrecken, in denen sie faktisch nicht existierte.

Der ehmalige Landtagsabgeordnete Klaus Dietz erklärte das mit "gruppendynamischen Prozessen". "Deshalb macht die Junge Union manchmal Pause. Dann finden sich wieder welche, die zusammen passen." Seinen Weg in die JU des Wetteraukreises beschrieb er so: "Manchmal ist es hilfreich, wenn man nicht schnell genug ,Nein' sagen kann." Denn als er auf einer Versammlung in Rohrbach für den Kreisvorstand vorgeschlagen worden sei, obwohl er noch kein CDU-Mitglied war, habe er nicht schnell genug abgelehnt. Diese mangelnde Reaktionsschnelle sieht er heute als Glück. "Wer nicht ,Nein' sagen kann, erlebt manchmal mehr." Die dringende Aufforderung, sich zu engagieren, ebenso wie das Lob für Jugendliche, die Interesse an Politik zeigen, waren mehrfach Thema. "Ich habe immer gesagt, kümmert Euch, das ist Euer Land", betonte Dietz. "Wenn die alte Tante CDU zu träge wird, mischt sie auf."

Entsprechend äußerte auch der Landesvorsitzende der JU, Sebastian Sommer, Kritik an der Bundes-CDU. Sie könne nur politische Heimat für kleine Selbstständige und Arbeitnehmer sein, wenn sie eine starke Führung habe. Die jedoch vermisse er manchmal in Berlin. "In letzter Zeit ärgert man sich öfter mal über das, was aus Berlin kommt." Was mit einer starken Führung möglich sei, zeige das Beispiel der ÖVP unter Sebastian Kurz. Sommer betonte die Bedeutung der Arbeit an der Basis. "Wenn wir vor Ort nicht die Fahne der Union hochhalten", habe die CDU als Volkspartei keine Zukunft.

"Dass sich junge Leute politisch engagieren, dass sie sich für ihre Heimat einsetzen, ist keine Selbstverständlichkeit", lobte der Vorsitzende der CDU Nidda, Jacob Ulrich, die Arbeit der JU in der Stadt. "Gerade für diese Konstanz steht die Junge Union." Er wies darauf hin, dass ein Fünftel der Stadtverordnetenfraktion JU-Mitglieder seien. "Wir werden eines Tages auch auf dieser Ehrenposition sitzen, uns zurücklehnen und über eine 120-Jahr-Feier freuen." Gemeinsam mit Jacqueline Reichhold ehrte Ulrich die früheren Vorsitzenden Hans Müth und August Storck. Stellvertretend für die Familie Spruck, die wesentlich zur Gründung und dem Fortbestand der JU Nidda beigetragen hat, nahm die Erste Stadträtin Adelheid Spruck die Ehrung entgegen.

Quelle: Kreis-Anzeiger 8.10.2019 - Potengowski


Vorstand v.l. Luca Schmidt, Nico Schmittberger, Olga Schiller, Jacob Ulrich, Katharina Falkenstein, Jacqueline Reichhold, Nadine Schmittberger

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